Im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurden bisher mehr als 1,4 Millionen Wohnungen beschädigt oder zerstört. Dabei sind die Verluste regional sehr unterschiedlich: Während in einigen Großstädten kaum Wohnraum zerstört wurde, ist der Wiederaufbau vor allem in Frontstädten auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.
Hinzu kommt, dass der Wohnungsbestand aufgrund der Massenprivatisierung Anfang der 1990er Jahre und jahrzehntelang unterlassener Instandhaltung sowie Modernisierung insbesondere energetisch in einem sehr schlechten Zustand ist. Das spiegelt sich auch im ukrainischen Energieverbrauch wieder, der zwei- bis dreimal höher ist als der europäische Durchschnitt.
Um die Lebensbedingungen in der Ukraine zu stabilisieren und die Rückkehr der Ukrainerinnen und Ukrainer zu fördern, werden die EU-Staaten massiv in den Wiederaufbau des zerstörten Wohnraums investieren müssen. Die Gesamtkosten dafür werden auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar geschätzt, also aktuell etwa 46 Milliarden Euro. Dass der Wiederaufbau der Ukraine auch für die Bundesregierung eine hohe Dringlichkeit hat, wurde bei der Vorstellung der ressortübergreifenden Plattform zum Wiederaufbau der Ukraine im März 2023 deutlich.
Mietwohnungssektor ausbauen
Wegen der Massenprivatisierung in der postsowjetischen Ära ist …read more
Source:: German Institute for International and Security Affairs