Die erste Euroraum-Erweiterung seit dem Beitritt Litauens im Krisenjahr 2015 gilt als großer Erfolg, ist aber eher eine Vernunftehe. Aus kroatischer Sicht ist die Einführung des Euro für die Wirtschaft von Vorteil, weil der größte Teil der Ausfuhren auf die Länder der Eurozone entfällt. Der Bankensektor ist ebenfalls stark auf den Euro ausgerichtet. Und da die meisten Einlagen hier auf Euro lauten, verringert die Einheitswährung die Risiken erheblich. So ist die Einführung für ein Land, das sich vor 30 Jahren noch im Krieg befand, ein gewisser Erfolg. Es ist jedoch nicht das Ende eines Weges, sondern der Beginn einer neuen Phase, des Funktionierens in einem einheitlichen Währungsraum. Es wird künftig ständige Anstrengungen erfordern, damit das eigene Wirtschaftsmodell wettbewerbsfähig bleibt.
Die kroatische Wirtschaft steht trotz guter Wachstumsprognosen vor einer Reihe struktureller Herausforderungen. Dazu gehören die schwierige demografische Situation, die Abwanderung von Fachkräften oder die starke Abhängigkeit der Wirtschaft vom Tourismussektor, auf den laut Internationalem Währungsfond (IWF) mehr als 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und der Beschäftigung entfallen. In diesem Zusammenhang wird es wichtig sein, die EU-Mittel, von denen Kroatien im Verhältnis zum BIP einer der größten Empfänger ist, effektiv zu nutzen – insbesondere in …read more
Source:: German Institute for International and Security Affairs